Praktische und universitäre Forschung unter einem Dach
Gezielter Fortschritt durch beispielhaften Unternehmergeist
Thüringer Trüffelanbau - der Motor für die Landwirtschaft in Mitteldeutschland
Forschungsprojekt
"Trüffelanbau in Thüringen"
Um wissenschaftliche fundierte Anbauversuche in der Pilzwirtschaft mit verschiedenen Trüffelspezies zum Aufbau einer regionalen Wertschöpfungskette in Thüringen durchzuführen, haben wir im Juni 2020 die Kooperation: „Trüffelanbau in Thüringen“ gegründet:
Partner der Kooperation
• Thüringer Freilandpilze GmbH
• Thüringer Bauernverband e.V.
• MHV GmbH
• Friedrich Schiller Universität Jena
• Christiane Fritz
• mediadee Nürnberger & Boehmer GbR
Assoziierte Partner
• Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum
• Istituto per la Protezione Sostenibile delle Piante,Consiglio Nazionale delle Ricerche (C.N.R.)
• Institut national de recherche pour l’agriculture, l’alimentation et l’environnement (INRAE)
Die Kooperation hat sich dabei inhaltlich folgende Ziele gesetzt:
o Systematischer Vergleich diverser natürlicher Trüffelstandorte mit Schwerpunkt der Feststellung von Produktivitätsunterschieden über unterschiedlichem Ausgangsgestein in Thüringen
o Nachweis von natürlichen Trüffelvorkommen in allen Landkreisen als Motor für die regionale Landwirtschaft
o Grundlagenforschung zur aktiven Steuerung der Mykorrhiza- und Fruchtkörperbildung auf Trüffel-Plantagen
o Bestehende und neue Anbautechniken systematisch vergleichen, um den Ertrag / ha zu optimieren
o Lukrative heimische und exotische Spezies anbauen, um ganzjährig Trüffelsaison anzubieten
o Trüffelanbau in Thüringen langfristig etablieren
o Beratungsangebote für Investoren, Land- und Forstwirte erweitern und optimieren
Thüringer Land- und Forstwirte, Weinbauer und Investoren erhalten durch die Umnutzung einzelner Acker- und Waldflächen in durchdachte und damit rentable Trüffelplantagen neue Erwerbsquellen und damit Wettbewerbsvorteile in einem globalen Markt. Thüringer Trüffel sind biologisch hergestellte, regionale, vegane Lebensmittel. Ihr Anbau und eine bewusst regionale Wertschöpfungskette sind wichtige Beiträge hin zu einer resilienten Agrarlandschaft in Thüringen.
Wir wollen das Rad nicht neu erfinden...
sondern starten im Trüffelanbau gleich ganz vorn. Ganz oben in der Weltspitze. National und international sind wir immer besser vernetzt und haben in Kooperation mit der privat finanzierten Forschungsgruppe Hypogäen (FGH) in den letzten 15 Jahren den Trüffelanbau in 21 Ländern intensiv studiert. Durch eigene, zielorientiert Trüffelforschung sind wir zu verblüffenden Erkenntnissen und wegweisenden Verbesserungen im Trüffelanbau gekommen, wo andere noch nach suchen. - Unsere Kunden profitieren heute schon von diesen Neuerungen.
Viele Fragen konnten so durch unsere früheren Studien beantwortet und diese schließlich mess- und vergleichbar gemacht werden. Mit dem ständigen Zuwachs an Wissen und durch weitere Aufsplittung sind spannende Fragen aufgetaucht, deren Beantwortung wir in diesem Projekt finden wollen. Somit ergab sich jetzt die Notwendigkeit, weitere universitäre Profis mit Spezialkenntnissen und anderen technischen Möglichkeiten als wir sie haben mit ins Boot zu holen.
Forschung und Erfolg im Trüffelanbau: Fortschritte und Perspektiven
Um neben dem gewerblichen Bereich unserer „Trüffelbaumschule“ die notwendige, laufende Forschungsarbeit weiter fortsetzen zu können, konnte das wegen der vorgegebenen und begrenzenden Förderrichtlinien auf drei Jahre vom 01.06.2023 bis 30.06.2024 ausgelegte Projekt um ein halbes Jahr bis zum 31.12.2024 verlängert werden. Reichlich Innovation konnten wir im Abschlussbericht ( 55 Seiten ) gegenüber der Aufbaubank und den beteiligten Kooperationspartner bekannt geben, aber auch auf neue Fragestellungen für die Zukunft hinweisen.
Parallel zu dem geförderten Projekt wurde die bereits in 2019 als Hochertragsplantage angelegte Lehr- und Versuchsanlage auf dem Betriebsgelände der Thüringer Freilandpilze im Trüffeldorf Schönewerda nach dem
Thüringer Modell® gepflegt und gewartet. Pünktlich im Juli 2024 wurden die notwendigen Vorbereitungen auf der Anlage getroffen, um mit Jette, einem der Suchhunde die Entwicklung zu kontrollieren. Es dauert kaum zwei Minuten, bis Jette die ersten drei Trüffeln anzeigte. Inzwischen (Stand Mitte Juli 2025) ist die Anzahl der produzierenden Trüffelkulturen mit verschiedenen Baumpartnern auf exakt zehn angewachsen.
Mit Wirkung ab 01.01.2025 bewilligte man ein Fortsetzungsprojekt
Trüffelanbau in Thüringen 2.0
Vorhabens Bezeichnung:
Das Projekt soll mikrobiologisch-molekularbiologische Grundlagenforschung mit Analysen an natürlichen Trüffelstellen verknüpfen, um Steuerungsmöglichkeiten für den Trüffelanbau in Thüringen zu identifizieren. Durch die nach wissenschaftlichen Maßstäben geplanten Untersuchungen an künstlich angelegten Trüffelgärten können wertvolle Erkenntnisse für die Umsetzung neuer Erkenntnisse gewonnen werden.
Das Vorhaben verbessert die Anbaubedingungen für Trüffel in Thüringen. Es verbindet mikro- und molekularbiologische Untersuchungen natürlicher Standorte mit gezielten Anbauversuchen in eigens angelegten Trüffelgärten, um steuerbare Faktoren wie Bodenmikrobiom, Baum-Partner und Kulturtechnik zu ermitteln. Die gewonnenen Verfahren werden mit verschiedenen Trüffelarten erprobt und sollen neue regionale Wertschöpfungsketten in Land- und Forstwirtschaft, Gastronomie und Tourismus sowie klimastabile Agroforst-Strategien für geeignete Flächen schaffen. Aufbauend auf dem ersten Förderprojekt ergänzen zusätzliche Standortanalysen, Langzeit-Feldversuche sowie Beiträge internationaler Partner aus Italien, Frankreich und Citizen-Science-Initiativen die Datengrundlage, um praxisreife Lösungen zu entwickeln.